Marat/Sade
Mo., 24. Apr.
|Frankfurt am Main
Anstatt reglos zuzusehen greife ich ein. - Um zu bestimmen was falsch ist und was recht ist müssen wir uns kennen.
Zeit und Ort
24. Apr. 2023, 19:30
Frankfurt am Main, Offenbacher Landstraße 368, 60599 Frankfurt am Main, Deutschland
Über die Veranstaltung
Anstatt reglos zuzusehen greife ich ein. - Um zu bestimmen was falsch ist und was recht ist müssen wir uns kennen.
MARAT / SADE von Peter Weiss
Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade
1808 in einer „Heilanstalt“ bei Paris: Es sind dort vor allem gesellschaftlich unbequeme Menschen wie der Marquis de Sade weggesperrt. Die Zeit verbringt er mit dem Einstudieren von Theaterstücken. DarstellerInnen sind die anderen Insassen. Schon diese historischen Fakten klingen wie Fiktion und regten nicht nur Peter Weiss‘ Fantasie an. Weiss lässt in seinem Stück mit dem längsten Titel der Theatergeschichte (kurz: „Marat / Sade“) den Revolutionär Marat und den hedonistischen Individualisten Marquis de Sade, die wie kaum andere für weltanschauliche Gegensätze stehen, gegeneinander antreten:
Es interessiert mich der Konflikt zwischen dem äußersten Individualismus und der Idee einer politisch-sozialen Umwälzung.
Es ist sein poppigstes Werk, das gleichzeitig in seinem politisch-philosophischen Anliegen heute aktueller denn je ist. Zu welchen Extremen der Individualismus sich entwickelt, hatte er damals kaum ahnen können und gleichzeitig nicht, wie radikal sich damit die Frage der gesellschaftlichen und politischen Zugehörigkeit stellt.
Ein Stück, das Fragen nach der Möglichkeit HEUTIGER Revolution, nach Zugehörigkeiten, Individualismus und gemeinsamem Handeln, politischer Veränderung und aktueller Utopie aufwirft. Und besonders – als „Geschwisterinszenierung“ zu ERMITTLUNG – die Frage nach Menschlichkeit/Menschenwürde, Gewalt(formen) und Möglichkeiten des sich-Wehrens. Gleichheit, Freiheit, Geschwisterlichkeit – war da was?
ACHTUNG: Diese Vorstellung wird von der Peter Weiss Gesellschaft für eine geplante Ausstellung mit 360Grad Technologie gefilmt. Alle Gäste müssen ihre Bildrechte schriftlich abtreten.