Regie:
Besetzung:
Abraham Teuter
Dominic Betz
Agnieszka Miroslawa Kimmel
Matthew Lazlo von Pokorny
Niccolo Pavoni
Sara Lolaee
Ioannis Germanidis
Simone Vanessa Arians
Jennifer Trippel
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Leben des Galilei
„Selten hast du ein politisches Stück mit so viel Sprachkunst“
-Abraham Teuter
Warum spielen wir „das Leben des Galilei“ von Brecht?
Es ist handwerklich eines der besten von Brecht weil es unglaublich mit der Sprache spielt, sehr erfolgreich mit der Sprache spielt. Es macht einfach Spaß zuzuhören wie die Leute reden. Das ist natürlich nicht alles. Wir haben in der Gruppe Leute, die jetzt Master in Physik machen und da frage ich mich, ob die sich mit den Fragen aus dem Galilei beschäftigen. Warum freuen wir uns darüber, wenn die Physiker etwas gefunden haben oder freuen wir uns nicht? Interessiert uns das oder ist das so weit weg? Ich glaube, dass der Brecht die Frage was Naturwissenschaften den Menschen bringen kann und wie man damit umgehen, muss wenn man Naturwissenschaften betreibt auf eine ziemlich spannende Art und Weise darstellt. Und insgesamt ist das natürlich auch ein reiches Stück weil es persönliche Beziehungen hat, die wir jetzt während der Proben mehr herausarbeiten. Was für ein Verhältnis hat er zu seiner Haushälterin, mit der er mal per Du mal per Sie ist? Was für ein Verhältnis hat er zu seiner Tochter? Warum gelingt es ihm zu einem fremden Jungen freundlicher zu sein als zu seiner eigenen Tochter? Das sind alles keine Anklagepunkte, aber Dinge, die man während der Proben herausarbeiten sollte und dann gibt das ein ganz reiches, unterhaltsames Stück.
Leben des Galilei erzählt die Geschichte eines der bekanntesten Physiker überhaupt: Wie er forschte, wie er mit anderen Menschen um ging, wie er ein Opfer seines Wissens und eines repressiven Systems wurde.
Als Lehrer der Physik ist er in der Republik Venedig schlecht bezahlt, aber sicher. Wegen der besseren Bezahlung, den "Fleischtöpfen" zieht er nach Florenz, wo neben dem Großherzog "die Mönche" herrschen. Seine Entdeckungen über das Sonnensystem stehen im Widerspruch zur Bibel. Die römische Kirche sieht das als einen Angriff auf ihr Herrschaftssytem, läßt ihn verhaften, droht mit Folter. Wegen des angedrohten "körperlichen Schmerzes" widerruft er, bleibt aber bis zu seinem Tod ein Gefangener der Kirche. Seine Schüler sind eigene Wege gegangen. Seine Tochter ist bei ihm geblieben.